Anorexie, Bulimie, Binge Eating, psychogene Adipositas und die vielfachen atypischen Essstörungen sind psychotherapeutisch ein äußerst komplexes Spezialgebiet. In über zwei Jahrzehnten Beratung für Menschen mit Essstörungen habe ich die frustrierende Suche nach TherapeutInnen mit dieser Fachkenntnis leidvoll miterlebt.
In meiner Privatpraxis habe ich mich daher seit 2002 auf die Therapie von Essstörungen spezialisiert und im Laufe der Zeit ein eigenes Therapiekonzept entwickelt, das zwei Besonderheiten hat: Die Therapie ist integrativ und kreativ.
Integrativ:
Sie enthält alle wesentlichen verhaltenstherapeutischen Bausteine einer professionellen Essstörungsbehandlung. Gleichzeitig haben aber auch die tiefenpsychologischen Themen einen wichtigen Platz. Bei Essstörungen müssen meiner Erfahrung nach unbedingt beide Ebenen behandelt werden: die aktuelle Ebene des heutigen Verhaltens, der auslösenden Gedanken, Emotionen und Bedürfnisse, der Krankheitsgewinne und Teufelskreise – und die weitgehend unbewusste Ebene der Ursachen, der Erfahrungen aus Kindheit, Jugend oder jüngerem Erwachsenenalter. Nur dann kann man eine Essstörung wirklich umfassend, ganzheitlich und nachhaltig in den Griff bekommen.
Kreativ:
Als ausgebildete Tanz- und Körpertherapeutin habe ich immer schon mit vielerlei kreativen Methoden, mit Bewegung, Körpergefühl, Malen, Schreiben, Musik, Bildern etc. gearbeitet. Vor allem aber habe ich schon früh die wunderbare Wirkung von Aufstellungen mit Stofftieren, Tüchern, Kissen, Seilen etc. entdeckt. Mit diesen kreativen Methoden kann das kognitiv Erarbeitete nicht nur sichtbar, sondern auch intensiver erlebbar gemacht werden. Dadurch kommt es bei den PatientInnen zu einem viel tieferen und emotionaleren Erkennen ihrer Prozesse und führt schneller zu Veränderungen. Eine Essstörung, die ein Gesicht bekommt durch das Tier, das ich für sie auswähle – ein Teufelskreis, in dem ich herumlaufen und nach Ausgängen suchen kann – die verschiedenen Gewichtsstufen als bunte Filzschnurlinien, auf denen ich meiner Gewichtskurve hinauf und hinunter nachspüren kann… solche Erlebnisse haben tiefe Wirksamkeit. Auch sie wirken integrativ, denn sie verbinden die kognitive Erkenntnis mit dem emotionalen Erleben.